Kapitänsweg Station 4 - Alter Schiffbrückplatz

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Führung
Alter Schiffbrückplatz
Mit Beginn der Dampfschifffahrt setzte auf der Flensburger Förde auch die Fahrgastschifffahrt ein. Der 1832 in Gravenstein geborene Kaufmann Friedrich Mommse Bruhn nahm sich die Hamburger Alsterdampfschifffahrt zum Vorbild und gründete 1865 ein Unternehmen für den Personentransport im Nahbereich. Ein erstes Dampfboot, die SEEMÖWE, wurde bei einer Hamburger Werft in Auftrag gegeben.

Die entlang der Förde gelegenen Ortschaften waren damals nur mit dem Pferdefuhrwerk zu erreichen. Der Seeweg verkürzte die Fahrten, sodass diesem neuen Passagierliniendienst mit dem Namen Flensburg-Ekensunder-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Erfolg beschieden war.

Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte wurde die Flotte vergrößert: aus dem Zusammengehen mit einem Konkurrenzunternehmen in Sonderburg entstand 1897 die „Vereinigte Flensburg-Ekensunder und Sonderburger Dampfschiffs Gesellschaft“, im Volksmund kurz die „Vereinigte“ genannt.

Längs der Förde waren etliche Stationen errichtet worden, zumal auch der Ausflugsverkehr, vor allem an den Sonntagen, zunahm. Dort entstanden Badeanstalten, Gaststätten und moderne Hotels wie z. B. in Glücksburg und Gravenstein. Aber auch das Frachtgutaufkommen übertraf die anfänglichen Erwartungen und wurde zu einer ernsten Konkurrenz für die traditionelle Kleinschifffahrt, die mit Segelschiffen betrieben wurde. Besondere Bedeutung kam hierbei in den Wintermonaten dem Viehtransport zu.

Zur Abfertigung der Fahrgäste und für den Warentransport wurden Pavillons in Gravenstein und Sonderburg gebaut. 1896 erhielt auch Flensburg einen größeren Dampfschiffpavillon. Damals lief mit der ERNST GÜNTHER der Prototyp des Salondampfers bei der Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft vom Stapel. Die Fördefahrten wurden zum Kreuzfahrtvergnügen der kleinen Leute. Einzige Überlebende dieser Zeit ist die ALEXANDRA. Der 1908 in Hamburg gebaute Salondampfer galt als schönstes Schiff der Fördeflotte. Heute fährt die „Alex“ als schwimmendes Wahrzeichen der Stadt Flensburg zwischen Mai und September wieder regelmäßig auf der Förde.

Bis zum 1. Weltkrieg fuhren jährlich rund eine Million Menschen mit den Fördedampfern. Täglich erfolgten etwa 50 Abfahrten vom Pavillon aus. Es gab eine Stammkundschaft der „Partout-Fahrer“, die Dauerkarten-Besitzer waren. Sie sind bis heute als „Petuh-Tanten“ bekannt, die das eigentümliche Flensburger Sprachgemisch aus Hochdeutsch, Plattdeutsch, Dänisch und Sønderjysk pflegten.
Alter Schiffbrückplatz
Mit Beginn der Dampfschifffahrt setzte auf der Flensburger Förde auch die Fahrgastschifffahrt ein. Der 1832 in Gravenstein geborene Kaufmann Friedrich Mommse Bruhn nahm sich die Hamburger Alsterdampfschifffahrt zum Vorbild und gründete 1865 ein Unternehmen für den Personentransport im Nahbereich. Ein erstes Dampfboot, die SEEMÖWE, wurde bei einer Hamburger Werft in Auftrag gegeben.

Die entlang der Förde gelegenen Ortschaften waren damals nur mit dem Pferdefuhrwerk zu erreichen. Der Seeweg verkürzte die Fahrten, sodass diesem neuen Passagierliniendienst mit dem Namen Flensburg-Ekensunder-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Erfolg beschieden war.

Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte wurde die Flotte vergrößert: aus dem Zusammengehen mit einem Konkurrenzunternehmen in Sonderburg entstand 1897 die „Vereinigte Flensburg-Ekensunder und Sonderburger Dampfschiffs Gesellschaft“, im Volksmund kurz die „Vereinigte“ genannt.

Längs der Förde waren etliche Stationen errichtet worden, zumal auch der Ausflugsverkehr, vor allem an den Sonntagen, zunahm. Dort entstanden Badeanstalten, Gaststätten und moderne Hotels wie z. B. in Glücksburg und Gravenstein. Aber auch das Frachtgutaufkommen übertraf die anfänglichen Erwartungen und wurde zu einer ernsten Konkurrenz für die traditionelle Kleinschifffahrt, die mit Segelschiffen betrieben wurde. Besondere Bedeutung kam hierbei in den Wintermonaten dem Viehtransport zu.

Zur Abfertigung der Fahrgäste und für den Warentransport wurden Pavillons in Gravenstein und Sonderburg gebaut. 1896 erhielt auch Flensburg einen größeren Dampfschiffpavillon. Damals lief mit der ERNST GÜNTHER der Prototyp des Salondampfers bei der Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft vom Stapel. Die Fördefahrten wurden zum Kreuzfahrtvergnügen der kleinen Leute. Einzige Überlebende dieser Zeit ist die ALEXANDRA. Der 1908 in Hamburg gebaute Salondampfer galt als schönstes Schiff der Fördeflotte. Heute fährt die „Alex“ als schwimmendes Wahrzeichen der Stadt Flensburg zwischen Mai und September wieder regelmäßig auf der Förde.

Bis zum 1. Weltkrieg fuhren jährlich rund eine Million Menschen mit den Fördedampfern. Täglich erfolgten etwa 50 Abfahrten vom Pavillon aus. Es gab eine Stammkundschaft der „Partout-Fahrer“, die Dauerkarten-Besitzer waren. Sie sind bis heute als „Petuh-Tanten“ bekannt, die das eigentümliche Flensburger Sprachgemisch aus Hochdeutsch, Plattdeutsch, Dänisch und Sønderjysk pflegten.

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